Wieder Roststellen an Atomfass    DLZ vom 22.04.2016
Brunsbüttel (fan/rd) Im Kernkraftwerk Brunsbüttel (KKB) sind bei Untersuchungen Korrosionserscheinungen an einem weiteren Fass mit schwach radioaktiven Abfällen festgestellt worden. Das für den Abtransport vorgesehene Fass befand sich unter 171 vergleichbaren Fässern in der sogenannten Transportbereitstellungshalle l, in der schwach- bis mittelradioaktive Abfälle untergebracht sind. Dies teilte die Atomaufsicht gestern mit. Unter Lackaufblähungen waren etwa münzgroße Korrosionsstellen entdeckt worden. Gesundheitsgefährdende Strahlung gehen von dem Fass laut Behörde aber nicht aus. Die Ortsdosisleistung an dessen Oberfläche sei deutlich geringer als ein Mikrosievert pro Stunde. Ähnliche Befunde sind ah weiteren Fässern zu erwarten. Die beiden Transportbereitstellungshallen des Kernkraftwerks werden für die längerfristige Aufbewahrung von schwach- und mittelradioaktiven Rest- und Abfallstoffen genutzt, die seit Ende der 1970er-Jahre im Kraftwerk angefallen sind. Sie sollen in wenigen Jahren von einem neuen Lager abgelöst und geleert werden. Hierfür läuft derzeit das Genehmigungsverfahren. Das von Korrosion befallene 400-Liter-Fass enthält nach Angaben der Betreibergesellschaft Vattenfall schwach radioaktiven Bauschutt, der gut 30 Jahre alt ist. „Es zeigt sich, dass inzwischen alle Beteiligten für den Umgang mit Rostschäden sehr sensibilisiert sind. Mit Korrosion muss man nach jahrzehntelanger Lagerung rechnen. Deshalb ist es wichtig, sie früh zu erkennen", sagte Energiewendeminister Robert Habeck (Grüne). Die Ursachen der Korrosion sollen nun geprüft werden.